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 [Buch] Eine legendäre Waffe, Band I

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Rajk

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BeitragThema: [Buch] Eine legendäre Waffe, Band I    [Buch] Eine legendäre Waffe, Band I  EmptyDo Sep 19, 2013 8:19 am

Eine legendäre Waffe, Band I

(Dieses Buch findet man im Sanctum in der Bibliothek der Weisen.)

Handbuch des Elysea-Geschichtenerzählers:
Die Geschichte einer legendären Waffe, Band I

Die Drachenschwert-Legende

Aus Feuer und Eis.

Aus Ehrgeiz und Handwerkskunst.

Aus Licht und Schatten.

Nach Jahren der Werdung entstand ich als Ganzes.

Ich war neu auf der Welt und suchte einen Gefährten. Einen tapferen und starken Gefährten. Mit dem Drang, die Draken-Ordnung und ihre Herrschaft über Atreia zu sichern. Mit Entschlossenheit in der Schlacht und unbeugsamen Willen.

Die, die meinen Körper geschmiedet und meine Seele gerufen hatten, boten mir ihren auserwählten Helden an, einen bekannten Krieger, den sie meiner würdig erachteten. Doch ich sah die Korruption in seiner Seele. Er war schwach und feige und kämpfte aus Angst, die anderen zu enttäuschen, anstatt aus Überzeugung und dem ehrlichen Anliegen, den Ruhm der Draken in alle Welt zu tragen.

Ich ignorierte diesen Helden zugunsten seines Schildknappen. Klein von Wuchs und noch unerprobt, strahlte er jedoch vielversprechenden Tatendrang aus. Mit den geflüsterten Gebeten meiner Erzeuger noch frisch auf meiner Klinge, gewahrte ich ihn.

Annunaku, mein Schild. Ich bin sein Schwert, zusammen vergrößerten wir das Drakenreich und besiegten jeden, der sich uns in den Weg stellte.

Der auserwählte Held meiner Erzeuger griff mit einer Geste der selbstsicheren Besitznahme nach mir, doch ich sprang von meinem Altar an ihm vorbei un Annunakus unsicheren Hand. Jahre später erzählte Annunaku mir, dass er um sein Leben bangte und dachte, ich würde ihn niederstrecken, weil er sich seiner Mutter widersetzt hatte, um Schildknappe des Helden zu werden.

Der Held meiner Erzeuger fuhr herum und stand Annunaku gegenüber, der nicht länger Knappe war, sondern eine Bedrohung. Mit gezogenem Schwert ging der Held auf uns los, doch ich parierte jeden Hieb, und bald ließen seine Kräfte nach.

Er hatte einen schnellen Sieg über seinen eigenen Knappen erwartet und nicht den Unterschied bedacht, den ich machen würde. Die war ein weiterer Beweis seiner Unwürdigkeit, denn er dacht nur an den Ruhm, den ich ihm bringen könne, und nicht an meine eigentliche Bestimmung.

Abblocken und Parieren. Abwehren und Zuschlagen. Je länger unser erster Kampf dauerte, desto besser arbeiteten wir zusammen. Er begann, mir zu vertrauen und sich meiner Führung zu überlassen, so wie ich ihm vertraut hatte, unseren gemeinsamen Lebensweg zu bestimmen. Der Schlachtruf durchdrang unser Blut mit jedem Schlag von Stahl auf Stahl.

Gemeinsam drängten wir den Helden in die Defensive, während meine Erzeuger wortlos dem Gefecht in ihrer großen Halle beiwohnten. Ich wurde im Abyss gegossen und im Abyssfeuer geschmiedet. Sie würden sich meinem Urteil beugen und den Ausgang dieses unerbittlichen Kampfes anerkennen.

Als der Held mit der zweifelhaften Seele endlich mit blutenden klaffenden Wunden zu Boden fiel und seine beiden Arme kaum noch an seinem Körper hingen, wussten wir, der Sieg war unser. In einer perfekten Einheit von Annunakus und meiner Willenskraft bewegten sich Arm und Klinge in einem einzigen sauberen Hieb. Wir trennten den Kopf vom Körper und verhinderten jegliches Flehen um Gnade.

Von jenem Tag an waren wir unzertrennlich. Man konnte nicht erkennen, wo Annunaku aufhörte und ich anfing, denn unsere Gedanken waren stets vereint und unser Streben einhellig und rein. Wir verliebten uns in eine Frau vor starkem Herzen und teuflischen Absichten und hatten drei Kinder mit ihr.

Nichts hielt vor unserer vereinten Macht stand, seit unserer frühsten Jugend hatten wir uns vorbereitet auf das Verschmelzen zu einem einzigen Wesen, dem perfekten Soldaten-Abgesandten der Draken. Wir waren Annunaku und Saruluda, das Drakenschwert, und wir schlugen schnell in die tosenden Pfuhle der Menschheit, die die Zerstörung unserer Spezies herbeisehnte.

Doch alle Lebewesen altern einmal, sogar mein starker und edler Annunaku. Ich konnte noch immer durch unsere Feinde schneiden wie Klauen durch den Wind, und andere Klingen zersprangen, wenn sie auf mich trafen. Aber Annunaku brach zusammen, sobald der Kampf es erlaubte, und rieb sich keuchend seine Wunden.

Ich spürte, wie er sich der Unzulänglichkeit seines alternden Körper schämte und wie sehr er bedauerte, dass er mich zurückhielt, doch er zeigte seine Gefühle nicht. Sie auszusprechen, wäre die Wahrheit zugeben, und so behielt er sie für sich und wurde langsamer und schwächer.

Ich war zwar jung und ungestüm, aber selbst ich sah ein, dass wir nicht mehr auf dem Schlachtfeld bestehen konnten, wenn wir uns im Schlamm zu Füßen unserer Feinde ausruhen mussten. Aus diesem Grund sprach ich unsere erste und einzige Lüge aus: dass ich mir wünschte, nach Hause zurückzukehren und unsere Urenkel aufwachsen zu sehen.

Lüge oder nicht, wir gingen nach Hause. Und als er mich schalkhaft allen acht Sprösslingen vorstellte und meinen Glanz von ihnen anstatt von Eingeweiden beschmieren ließ, fühlte ich etwas anderes als Kriegsruhm meinen Griff erwärmen.

So vergingen unsere Jahre, doch Annunaku schwand weiter dahin. Krieger besuchten den altersblinden Draken. Ihre Münder baten um Kriegserzählungen, doch der gierige Glanz in ihren Augen, wenn sie mich anblickten, verriet, worauf sie wirklich aus waren. Sie hatten vergessen, dass ich mir meinen Gefährten selbst aussuche, und nicht irgendein gewöhnlicher Balaur.

An dem Tag, als Annunaku nicht in Atreia, sondern in den Sternen erwachte, zerbrach ich mich in acht Stücke. Was keinem Menschen, Draken oder empyrianischen Gebieter gelungen war, tat ich mir selbst an. Acht Stücke, eines für jeden Urenkel.

Doch die Spaltung schwächte mich. Ich konnte nicht handeln, als Nusku sich falsch verheiratete. Ich konnte nichts sagen, als Ashnan dem Langdolch eines gedungenen Mörders zum Opfer fiel. Selbst ich, Saruluda von allem und nichts, kann Fehler machen.

Machtlos und bekümmert saß ich in leeren Zimmern, an Inselstränden, in den Taschen von Draken, die nicht von meinem Blut waren. Bis auf irgendeine Weise alle meine Stücke wieder an einem Ort vereint waren. Ich bezog Kraft aus der uralten Energie, die in meinem Scherben vibrierte und ließ erneut meinen Willen spielen, um Stahl und Seele, Zerstörung und Erneuerung zu vereinen.

Ich war zu mir selbst zurückgekehrt, geschwächt durch meine zerbrochene Zeit, doch stark an Wissen und Erfahrung. Ich war nicht alleine. Ein junger Draken hatte mich zusammengesetzt, und ihre Entschlossenheit, mich zu finden, beeindruckte mich. Wir waren sofort geeint.

Ihr Name war Nanshe, sie hatte große Pläne und Träume. Ihre erste Idee war, einen neuen Politiker namens Ereshkigal aufzusuchen und unsere Leben mit dem seinen zu verbinden. Wir brachen auf und fanden bald wieder unseren Ruhm unter dem Namen “das Draken-Schwert”.

Und so ging es fort. Die brillante Nanshe starb, und wieder zerbrach ich in acht Stücke. Es war ein Spiel der Ironie, dass ich diesen selbstmörderischen Bruch zuerst selbst verursacht hatte, doch jetzt mein Wille nicht mehr stählern genug war, ihn zu verhindern.

Als nächstes kam Sherida Seraphim-Fluch. Dann Uttu, der due Schiffsbauer mobilisierte. Tiglath, der Eroberer. Warassuritha der Rüster. Shubnalu. Ibi. Ziyatum.

Schwächer und schwächer. Einsamer und einsamer. Und jetzt steigen die Menschen auf und ich bin nur als das Drachenschwert bekannt, nichts weiter als ein nutzloser Brieföffner. Wann werde ich endlich mit Annunaku wiedervereint? Mit Nanshe? Niemals. Alles, was bleibt, sind die vergessenen acht Stücke und namenlose Schlachten. Heute hänge ich an einer Wand, mit gerade noch ausreichender Lebenskraft, um gegen meine Lage zu wettern, gegenüber einem Verbundenen, der mich nicht hört.


Die Legende der Kugel des Riesens

Die Meister der Rüstungsschmiede sahen von ihrem hohen Tisch auf Nanus herab als sei er eine Sylphe, die sich in einen Schmelztiegel verirrt hatte. “Nur nicht nervös werden”, sagte sich der schwitzende Nanus, “Du hast immerhin einen Meistertitel im Kochen, und die Kochmeister sahen genauso griesgrämig aus.”

Wir haben Euer Rüstungsschmiedeprojekt inspiziert, verkündete der Vorsitzende des Ausschusses. Ihr müsst bedenken, das war vor langer Zeit, vor der großen Katastrophe, damals war es noch schwieriger, ein Handwerksmeister zu werden. Man musste sein Meisterstück einem Gremium von Meistern präsentieren, die es auseinander nahmen, sich berieten und dann entschieden, ob man würdig war, den Titel zu tragen.

Kochmeister Nanus, der Ausschuss hat entschieden, dass Ihr keiner von uns werden könnt. Eure Rüstungsschmiedearbeit lässt viel zu wünschen übrig. Seht Ihr diese Schwachpunkte? Hier riss der Vorsitzende Nanus’ sorgfältig geschmiedete Brustplatte mit bloßen Händen auseinander.

Seht Ihr die fehlende Geschmeidigkeit der Konstruktion, die zu ruckartigen Bewegungen und Abnutzung beim Tragen führt? Hier wies der Vorsitzende auf Verbindungselemente, die statt aus dehnbaren Geflecht aus groben, eckigen Scheiben bestanden.

Geht nach Hause, Nanus, sagte der Vorsitzende mit ernstem Blick. “Bratet einen Porgus. Dünstet etwas Gemüse. Genießt Eure Talente. Die Rüstungsherstellung gehört nicht dazu.”

Nanus ging nicht nach Hause. Er ging als Erstes in seine Werkstatt - in der Stadt angemietet - und war alles weg, was er bislang an Rüstungen hergestellt hatte. Aufgebracht und gerötet setzte er sich an seine Werkbank und begann, eine neue Rüstung zu entwerfen. Es sollte die stärkste , leichteste und beste Rüstung sein, die man je gesehen hatte.

Skizze um Skizze warf er weg, auf Papier das viel teurer war als das Rohmaterial eines Rüstungsmachers. Schließlich legte er sein Schreibzeug beiseite, weil ihm klar war, dass er eine Pause brauche. “Kurz erholen, dann komme ich erfrischt und voller Energie zurück. Die Rüstungsschmiede werden mich anerkennen.”

Nanus ging in die Taverne.

Er blickte immer tiefer ins Glas und erzählt allen von seinen Rüstungsschmiedesorgen. Bis ihm schließlich - obwohl er sich das auch in seinem trunkenden Zustand nur eingebildet haben mochte - ein anderer Gast erzählte, dass er es schaffen könne. Dass er ein Rüstungsmacher werden könne.

Geh runter zum Frohen Hain, sagte der Gast. “Dort findest du eine unterirdische Höhle. Suche nach dem quadratischen Raum - du erkennst ihn schon, wenn du ihn findest. In seiner Mitte ist ein Stein, von dem ein Licht ausgeht, so hell wie das Licht Aions. Ich wette, damit kannst du eine richtig feurige Rüstung machen!”

Am Morgen wachte Nanus mit schrecklichen Kopfschmerzen auf, aber seine Gedanken drehten sich nur um diese glühende Kugel. Er verwarf all seine Skizzen vom Vortag, brach sofort zum Frohen Hain auf und begann zu graben.

Verschmiert von Schweiß und Erde und erschöpft von einer Arbeit, die er nicht gewöhnt war, brach Nanus zu einem langen, schmutzigen Tunnel durch. Ohne zu rasten, folgte er ihm und gelangte in einen Steinkorridor, der schließlich in einen riesigen Gang führte, mit dem Marmorboden und Wandreliefs, die darstellten, wie Aion berühmten Philosophen Weisheit einhauchte.

Obwohl er nirgendwo eine Lampe sah, konnte Nanus die Reliefs genau erkennen. Wie konnte das sein? Er musste die Quelle dieses Lichts finden!

Er ging weiter und kam zu einem kleinen, quadratischen Raum. In seiner Mitte war ein leuchtender Stein. Hier lag ein Material, das so einzigartig war, dass Nanus überzeugt war, undurchdringliche Rüstungen damit schmieden zu können. Der Stein quoll über vor Lebensenergie und erstrahlte mit mächtiger Kraft.

Sobald er den Stein berührte, begann der ganze Raum zu vibrieren. Die Decke geriet aus den Fugen, Steine fielen ihm auf den Kopf, die Wände fingen an nachzugeben. Nanus rannte um sein Leben, wobei er einen Stein fest in der geschlossenen Hand hielt.

Unversehrt aus dem seltsamerweise unbeschädigten Frohen Hain entkommen, fiel Nanus auf den noch immer bebenden Boden. Er musste husten, als der Staub von zerbrochenem Stein in die Luft stieg, und öffnete die Hand um seinen Schatz zu betrachten.

Auf seiner Handfläche lag nur ein ganz gewöhnlicher Stein.

Zu Hause angekommen, polierte Nanus, was das Zeug hielt. Er wusch und er rieb. Aber sein Stein war und blieb ein ganz normaler Stein. Von grober Form und ohne besondere Kennzeichen, war die Geschichte seiner Herkunft spektakulärer als das Objekt selbst. Niemand verstand warum Nanus sein Leben für einen einfachen Stein riskiert hatte.

Dann kamen die Kriegserzählungen. Ein Soldat wollte gesehen haben, wie Nanus’ Neffe von einem Balaur aufgeschlitzt worden war und sich nach einem kurzen Moment wieder erholt und seinen Widersacher niedergemacht hatte. Ein anderer Legionär berichtete von Schnittwunden, die verschwanden. Auf irgendeine Weise wurden die Geschichten über Wunderheilungen auf dem Schlachtfeld im Verlauf der Jahrhunderte mit Nanus’ Stein in Verbindung gebracht - man nannte ihn jetzt die “Kugel des Riesen”.

Ruhmsuchende. Heldenanwärter. Todesfürchtige. Sie alle wollten die Kugel, aber nur einer konnte sie jeweils besitzen.

Das Glück der einzelnen Besitzer hielt nicht lange an. Die des Riesen konnte man in der Schlacht leicht fallen lassen, und der unwissende Soldat, der sich auf seine Wunderheilung verließ, erlag den plötzlichen tödlichen Wunden. Überall tauchten Imitate auf - sogar in Sanctum - und Soldaten glaubten an die falschen Versprechungen.

Niemand weiß, wo die Kugel des Riesen heute ist, aber man erzählt sich, dass die Balaur sie in ihrem Besitz gebracht haben.

Nachdem sie gesehen hatten, wir ihre vermeintlich toten feinde einfach weiterkämpften, reagierten die Balaur nicht mit Panik, sondern mit List. Sie begehrten die Kugel des Riesen für sich selbst und planten, gefangene Menschen so lange am Leben leiden zu lassen, bis sie zusammenbrachen und im Verhör alles gestanden, was sie wussten.

Wir können nicht mit Sicherheit sagen, dass die Balaur das getan haben. Aber wir wissen, dass die Kugel des Riesen nicht länger einem Elyos gehört.

Ende des Handbuches des Elysea-Geschichtenerzählers: Die Geschichte einer legendären Waffe, Band 1

Wird fortgesetzt in Band 2
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